Heine H., Reisebilder — 1977 (Bibliothek der Weltliteratur)
Аннотация: Heines Reisebilder sind mit herkömmlichen Reiseberichten wohl kaum zu vergleichen. Während die meisten sich ausschließlich mit den besuchten Orten befassen, schweift Heine bei seinen Beschreibungen oft ab und bietet dem Leser nicht nur einen amüsanten Einblick in seine Reisen, sondern auch in seine Zeit, sowie die damaligen politischen und gesellschaftlichen Schichten. Dabei geht er mit Orten, Menschen und Personengruppen gnadenlos ins Gericht. Heines Reise beginnt in Göttingen, einer Stadt die er nicht sonderlich mag. So merkt er zu Beginn schon kaltschnäuzig an, Göttingen sei "eine schöne Stadt, vor allem wenn man sie mit dem Rücken ansieht". In ähnlicher Weise geht es weiter während seiner Reise durch den Harz (wobei Heine hier zugegebenermaßen anderen Stoff für seine bissigen Kommentare findet) bis hin nach Italien. Dabei ist so gut wie niemand vor ihm sicher. Seitenlang lässt er sich über Literaturkritiker, Graf von Platen, Zensoren, Juristen, Graf von Platen, Schlegel und natürlich Graf von Platen aus. Nebenbei weiß er auch noch so manch ein Erlebnis von seinen Reisen zu berichten. Seine Beschreibungen sind stets messerscharf und so treffend, dass sie im Kopf des Lesers lebhafte Bilder annehmen. Stellenweise kommt man nicht drum herum etwas Mitleid mit seinen Opfern zu empfinden, doch die Belustigung nimmt stets Überhand. Diese Ausgabe umfasst alle Teile von Heines Reisebildern und lässt sich dementsprechend fließend lesen. Auch finden sich hier auch einige seiner Gedichte wieder, so dass man nicht nur in den Genuss von Heines schriftstellerischen sondern auch seiner dichterischen Fähigkeiten kommt.